Eigentlich hatte ich vor dem Duathlon kein sonderlich gutes Gefühl. Meine Beine waren müde und mein Körper strotzte nicht gerade vor Elan. Aber das war auch nicht anders zu erwarten, knapp 10 Tage nach dem Trainingslager. Ähnlich war es im letzten Jahr, wo ich mit viel Kampf und einer eher schlechten Radform einen zweiten Platz aus Scheeßel mitnahm. So richtig zufrieden war ich damals nicht, vor allem, weil ich auf dem Rad sehr viel verloren hatte.
In diesem Jahr waren in Scheeßel soviele Teilnehmer wie noch nie am Start. Nach Ausschreibung sollten die Hamburger Meisterschaften und die Landesliga durchgeführt werden. Es gab also entsprechend gute Konkurrenz.
Als ich am Parkplatz mein Rad zusammenschraubte, konnte ich nicht glauben, welch krasses Material hier aufgefahren wurde. Mehr Hightech als in Kona und das bei einem “kleinen“ Duathlon... Es standen also überall potentielle Sieger herum.
Zum Glück mache ich das schon ein paar Jahre, sonst wäre ich jetzt wohl ziemlich eingeschüchtert gewesen.
Aber jetzt mal zum Rennen. Aufgrund der vielen Starter wurde der erste Lauf um eine Stadionrunde erweitert, damit sich das Feld etwas entzerrt, bevor es auf einen schmalen Waldweg ging. Wie es meine Art ist, habe ich mich gleich an die Spitze gesetzt und ein zügiges Tempo angeschlagen. Schnell bildete sich eine Vierergruppe. Mit dabei der Vorjahressieger Andreas Reinert. Ich konnte kontrolliert in der Gruppe mitlaufen und so ging es auch in die erste Wechselzone. Im letzten Jahr hatte ich bereits beim Wechsel entscheidende Zeit verloren. Dieses Jahr habe ich es nicht verpeilt und ging ohne Rückstand aufs Rad. Reinert ist ein sehr starker Radfahrer (2009 hatte er mich ziemlich abgestellt), daher musste ich bei ihm bleiben. Und das klappte auch. Ich hatte richtig gute Beine. Obwohl ich ständig auf dem Sattel herrumgerutscht bin (da muss ich nochmal was verstellen), konnte ich als erster die 2 Radrunden beenden. Allerdings waren Reinert und der Hamburger Fiedler direkt dabei. Den zweiten Wechsel hatte ich dann mal wieder vermasselt und musste erstmal das Loch zu laufen. Das war aber kein Problem und ich setzte mich zusammen mit Fiedler von Reinert ab. So liefen wir dann die 5km Schulter an Schulter bis ins Stadion. Der Zieleinlauf ging dann 300m über eine Wiese und losen Sand. Mit diesem Untergrund komme ich nicht klar und daher konnte ich im Sprint auch nichts gegen setzen. So sprang nach 2009 erneut der zweite Platz für mich raus. Und damit bin ich voll zufrieden. Die Laufform ist auf einem guten Weg und auf dem Rad lief es richtig gut. Wenn sich jetzt erst mal das Trainingslager richtig gesetzt hat, geht da noch was.
Also auf ein Neues in Waren...
Frank