Dienstag, 7. Februar 2012

König Ludwig Lauf - ein Bericht

Vorsicht, dieser Bericht ist sehr lang!!!

Am 3.2. 2012 machten sich 3 wagemutige Lüneburger auf den Weg ins schöne Allgäu nach Oberammergau, Austragungsort des größten deutschen Skimarathons und einzige Station der Worldloppet-tour in unserem Heimatland. Es galt, 51 km auf den Langlauflatten zu absolvieren - für Falk in der freien (Skating) und für Dirk und mich in der klassischen Technik. 8 Stunden dauerte unsere Fahrt quer durch Deutschland. Zeit genug also, um sich schon einmal mit dem vermeintlich größtem Hinderniss des Wochenendes auseinander zu setzen. Der Kälte. Die Prognosen hatten uns ja bereits vorgewarnt, dass es Temperaturen um die - 24 °C geben wird. Nur konnte sich keiner von uns so richtig vorstellen, wie kalt das eigentlich ist. Sport haben wir jedenfalls bei solchen Temperaturen noch nie getrieben.
In Oberammergau angekommen, holten wir unsere Startunterlagen und Falk ließ sich seine Ski für das Skatingrennen am Samstag wachsen. Noch lagen die Temperaturen um die -15 °C. Nachdem wir dann unsere Ferienwohnung bezogen hatten, gingen Dirk und Ich raus auf die Loipe, um wenigsten noch einmal richtige Ski unter den Füßen gehabt zu haben (und nicht nur Rollski). Außerdem konnte man so die Kleiderwahl für den Wettkampf testen. Mit zugeeistem Bart ging es nach lockeren 12km zurück ins Appartement, wo wir dann leider feststellen mussten, dass die Heizung offensichtlich nur zur Zierde eingebaut war. So richtig warm wurde es jedenfalls das ganze Wochenende nicht mehr in der Bude. Zum Abendessen gingen wir in die Stadt. Langsam gingen die Temperaturen runter und wir bekamen einen sehr guten Eindruck, was uns am nächsten Tag erwarten würde. Das Ausziehen der Handschuhe musste man sich mittlerweile gut überlegen.

Am nächsten Morgen bestätigten sich die Prognosen und eisige - 24°C schlugen uns ins Gesicht. Also ab nach Ettal, um Falk zur Startlinie zu bringen. Kurz vor knapp waren wir dann am Parkplatz und Falk nahm seinen Platz zwischen den gut 1000 Startern ein. Ein wenig später erfolgte dann auch der Startschuss und die Meute war auf ihrem Weg. Nachdem alle Läufer an uns vorbei waren, konnte ich meine Finger und Füße kaum noch spüren - Rumstehen war kein wirklicher Spaß. Jammern half aber nix und so machten wir uns auf, um Falk an einigen Punkten der Strecke zu unterstützen. Nach einer kurzen Frustphase bei Kilometer 12 fand Falk sein Tempo und damit auch seinen Spaß am Skilaufen zurück. Zum Glück war für Falk die Kälte kein Problem. Fettcreme und Zwiebelschichtenprinzip zeigten sich also als gute Maßnahme gegen die allgegenwärtige Frische. Bei Dirk und mir hingegen waren die Füße immer noch taub und wir fuhren zurück in die Stadt, um unsere Ski wachsen zu lassen und uns mit zusätzlichen Socken und Fettcreme zu versorgen. Dann ging es zurück an die Strecke, um Falk auf seine letzten 10km einzustimmen. Nach 4:26 h erreichte er dann zufrieden auf Platz 460 den Torbogen in Oberammergau und berichtete von seinen Eindrücken.

Falk davor
Und danach


Zurück im Appartement und eine warme Dusche später zogen Dirk und ich unsere Schlüsse aus Falks Berichten und legten uns eine Bekleidungsstrategie für unser Rennen am Sonntag zurecht. Nachdem meine Ski vom Wachsservice zurück waren, konnte ich es nicht lassen und musste unbedingt noch mal die Latten testen. Leider bestätigte sich meine Annahme, dass selbst ein professioneller Wachsmeister meine alten Ski nicht mehr wirklich konkurrenzfähig machen kann. So stand ich vor der Entscheidung, ob ich meinen deutlich schnelleren Nowax Rennski oder den langsameren Wachsski nehmen sollte. Letztlich habe ich mich für den Wachsski entschieden, da ich Bedenken hatte, mit der Schuppe ausreichend Abdruck auf der eisigen Spur zu finden. Damit war mir klar, dass die letzten 20km (die fast ausschließlich in der Doppelstocktechnik zurückgelegt werden) wohl sehr deprimierend sein werden, wenn man von zahlreichen gut rutschenden Skipaaren überholt werden wird.
Nach einer erneut viel zu kühlen Nachtruhe, machten wir uns wieder auf nach Ettal zu unserem Start. Da es am Samstag wohl zu einer hohen Anzahl an Erfrierungen gekommen war, gab es ständig Durchsagen von den Rennleitung. Man warnte vor den extremen Temperaturen und mahnte dazu, freiliegende Hautpartien entsprechend zu behandeln und auf Kontaktlinsen zu verzichten. Irgendwie bekam ich da schon ein mulmiges Gefühl und zog mir mein Buff noch etwas mehr ins Gesicht. Man merkte sofort, dass deutlich mehr Starter für das Klassikrennen gemeldet hatten  (> 2000) als am Samstag. Entsprechend war auch der Startbereich fast restlos aufgefüllt, so dass Dirk und ich nur noch am letzten Ende des Feldes einen Platz für unsere Ski fanden. Hätten wir weiter vorne stehen wollen, hätten wir früher da sein müssen. Da standen wir lieber hinten, bevor wir ewig in der Kälte frieren müssten.
Endlich kam der Startschuss und es passierte nichts. Nur langsam kam das Feld in Bewegung und so stolperte man in Richtung Startlinie. Plötzlich war meine Spur weg und ich legte mich gleich nach 200m in den Schnee. Ich raffte mich wieder auf und reihte mich erneut in das Feld ein. Nach einigen weiteren 100m folgte ich einem anderen Sportler auf dem nicht gespurten Teil neben der Loipe und überholte so einen kleinen Teil des Feldes.  Am ersten Anstieg hieß es allerdings wieder Stau. Mit etwas Mut ging ich erneut links am Feld vorbei und hoffte, dass mir niemand auf den Stock steigt. Dieses Spiel wiederholte sich die nächsten 8 km, bis ich endlich in ein etwas auseinandergezogeneres Feld vorgestoßen bin und mein eigenes Tempo laufen konnte. Wie es Dirk auf den ersten Kilometern erging, kann ich leider nicht sagen, da ich ihn schon beim Start aus den Augen verloren hatte. Besser wird es ihm aber auch nicht ergangen sein.
Wie schon bei Falk war die Kälte kein Problem. So konnte ich mich darauf konzentrieren, mit sauberer Technik an den Anstiegen Plätze gut zu machen und in den Abfahrten nicht sofort wieder alles zu verlieren. Hier und da stand Falk an der Strecke und erkundigte sich nach dem Befinden. Die Verpflegung war auch top und man konnte auf eigene Nahrung vollständig verzichten. Alle 5 oder 6 km ein Becher warmes Iso- Getränk haben mir für das Rennen ausgereicht. Nach ungefähr 30 km hatte man mit den Schloss Linderhof den höchsten Punkt des Rennens erreicht. Von nun an ging es bis auf Ausnahmen nur noch mit der Doppelstocktechnik vorwärts. Wie erwartet war ich nun mit meinem Ski ziemlich schlecht dran. Ich musste viel investieren, um nicht ständig überholte zu werden. Das war ganz schön demotivierend. Dirk hingegen konnte auf diesem Teil der Strecke voll auftrumpfen (so wurde mir berichtet). Da zahlte sich seine Investition in ein paar Fischer RCS Rennski aus. Die letzten 10km liefen für mich dann wieder ganz gut. Ich hatte noch genügend Kraftreserven, um mit hoher Frequenz meinen Ski am laufen zu lassen und überholte noch einige Athleten. Im Ziel zeigte meine Uhr 3:38 h an, was für mich vollkommen in Ordnung war und für einen 525. Platz reichte. So richtig ans Eingemachte bin ich nie gegangen und fühlte mich eigentlich immer wohl bei dem, was ich machte. Dirk brauchte etwas länger und durchquerte den Zielbogen nach 4:28 h auf Platz 1046.

Dirk danach
Meinereiner danach

Nach einer Portion Käsespätzle machten wir uns zufrieden auf den Rückweg ins Appartement, um uns eine verdiente heiße Dusche abzuholen.



Auf der Rückfahrt nach Lüneburg hatten wir dann noch ordentlich Redebedarf und werteten das Wochenende großzügig aus.

Fazit: Wir kommen wieder. Das Rennen ist super organisiert und macht Spaß. Die Landschaft ist beeindruckend und das Essen grandios. Was will man mehr?



Bis zum nächsten mal (dann wieder deutlich kürzer)
Frank



Samstag, 28. Januar 2012

König Ludwig Lauf

Moin,
lange nix gepostet hier.  Also müssen mal wieder ein paar Zeilen getippt werden.
Im Moment fühle ich mich richtig gut. Mein Training läuft seit einigen Wochen sehr kontinuierlich und erfolgreich. Nur Schwimmen habe ich mehr als schleifen lassen. Auch meine Saisonplanung habe ich weitestgehend fertig und kann in den Terminen eingesehen werden.
In einer Woche mache ich mich dann auf nach Oberammergau, um meinen Langlaufski den ersten Schnee in diesem Jahr zu gönnen. Bin mal gespannt, wie ich den Lauf überstehe, nachdem ich ja nur mit den Rollski trainiert habe. Leider hat es bei uns etwas geschneit, zu wenig für Ski aber zuviel für die Roller. Trotzdem setze ich auf den Räumdienst, damit ich an diesem Wochenende nochmal einen langen Lauf auf den Rollern machen kann und hoffe, dass sich mein Rücken langsam an das ständige Aufrichten beim Doppelstockschieben gewöhnt hat. Der hat mir nämlich  bei den letzten Einheiten immer noch ganz schön Ärger gemacht. Wie auch immer, die Vorfreude auf den König Ludwig Lauf ist schon groß. Wenn ich die Sache dann anständig absolviert habe, werde ich berichten.

Bis dahin, Ski heil
Frank

Samstag, 24. Dezember 2011

Frohes Fest

Ich wünsche allen Lesern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. Genießt die Stunden mit der Familie und schöpft Kraft für Eure zukünftigen Aufgaben.


 Und es gibt ihn doch.




Frank und Familie

Dienstag, 25. Oktober 2011

Langsam wieder reinkommen

Hier gabs lange nix Neues, also will ich kurz die letzten Wochen umreißen.
Sieben Wochen lang musste ich auf sportliche Aktivität verzichten. Erst bremste mich eine OP mit folgender Heilung, dann ein hartnäckiger Infekt und letztlich nochmal eine schmerzhafte Rippenprellung (erlitten bei einem Rollskisturz).
Seit knapp 3 Wochen fröne ich nun wieder den sportlichen Leibesübungen. Und es ist wie jedes Jahr nach der Pause: Nach einem 10km langen Laufründchen fühlt man sich wie nach einem Marathon. Als ob man noch nie im Leben Sport gemacht hätte. Aber nach ein paar Einheiten fühlt es sich nun langsam wieder besser an.
Und sonst so? Naja, nachdem ich ein Jahr Pause von der Langdistanz gemacht habe, geht es 2012 nun zum zweiten Mal für mich nach Roth. 2004 konnte ich dort erstmalig unter 9 Stunden finishen und ebenso zum ersten Mal unter 3 Stunden laufen. Also perfekt für einen neuen Anlauf nach eher durchwachsenen Langdistanz-Jahren 2009/10. Wenn es dann noch irgendwie passt, würde ich auch gerne noch im September beim Cologne226 starten.
Was sicher ist, ist ein erneuter Anlauf in der Regionalliga mit meinem Verein und mein Start beim König Ludwig Lauf in Oberammergau- ein Langlauf Rennen über 52 km in klassischer Technik. Es ist das erste Mal , dass ich an so einer Veranstaltung teilnehme. Entsprechend werde ich in dieser Saison also etwas mehr den Rollski bewegen.

So weit so gut
Frank

Mittwoch, 31. August 2011

Na also

... es geht doch. Obwohl ich ja nicht so ein gutes Gefühl im Vorfeld hatte, konnte ich einen Sieg beim Inseltriathlon in Ratzeburg verbuchen.
Um 7:45 Uhr ging es am Sonntagmorgen in den aufgewühlten Küchensee. Ich hatte mir vorgenommen, nicht mehr als 4 Minuten auf die Spitze beim Schwimmen zu verlieren. Dank der Füße von Jonathan (Wasserschatten ist schon was Feines) gelang mir das fast auf den Punkt und ich hatte gut 4 min Rückstand auf Andre Stübs (mein heimlicher Rennfavorit).
Nach einem gemütlichen Wechsel machte ich mich auf die 82 km lange Radstrecke. Zum Glück hatte ich mir die Strecke bereits vorher angesehen und wusste, wie schwer sie dank der vielen Anstiege sein würde. Dazu kam noch der Gegenwind, der an diesem Tag besonders heftig sein sollte. Mein Plan war es, die erste Runde etwas zurückhaltender zu fahren und in der zweiten Runde die Leistung um 10 Watt zu steigern. So sollte es dann auch sein. Nach 60 km hatte ich den Rückstand auf Andre aufgeholt und setzte mich an die Spitze. Bis zur Wechselzone fuhr ich dann noch 1:30 min raus.
Die Laufstrecke hat es in sich. Die Eiszeit hat den Kurs sehr hügelig gestaltet und der ausgewaschene und steinige Untergrund lässt sich schwer laufen. Da meine Laufform nicht so bestechend war, war ich froh über jede Minute Vorsprung, die ich mitnehmen konnte. Ich orientierte mich an den Laufzeiten der Sieger der vergangenen Jahre. Bis auf eine Ausnahme ist kaum ein Gewinner schneller als 1:19 h gelaufen. Ich nahm mir also vor, einen knappen 4er Schnitt zu laufen. Dank meiner Garmin konnte ich das gut kontrollieren und blieb in meinem Plan. Ich verlor zwar in der ersten Runde einige Sekunden auf Andre, fühlte mich aber gut und wusste in der zweiten Runde, dass mir der Sieg nicht mehr genommen werden konnte.

Mit einem breiten Grinsen lief ich in den Zielkanal vor Andre und Robert Skazidroga (Runner Up des Tages) ein und freute mich, dass ich meine Triathlonsaison mit einem Sieg beschließen konnte.


Podium: Andre, Ich, Robert

Der Wettkampf ist übrigens eine Reise wert. Sehr professionell organisiert und mit schönen aber schweren Strecken.

Jetzt mache ich erstmal ein paar Tage Pause, bevor ich mich auf mein MTB schwinge und versuche, nochmal für den Crossduathlon in Güstrow in Schwung zu kommen.

Bis dahin alles Gute
Frank

Freitag, 26. August 2011

Schlechte Generalprobe

Letztes Wochenende ging es nach Rostock zum zweitältesten Triathlon Deutschlands. Obwohl ich gut 5 Jahre in Rostock gelebt habe, war es erst meine dritte Teilnahme. Die ersten 2 liefen nicht so besonders gut. Leider sollte ich auch dieses Mal eher enttäuschend abschneiden.
Doch der Reihe nach. Der Start war um 16:30 Uhr und obwohl ich mehr als eine Stunde vor Rennbeginn eingetroffen war, konnte ich keinen Platz mehr in der Wechselzone finden und stellte mich nach längerer Suche zu den Startern der Jedermann- Distanz. Eventuell ein Zeichen, dass der Wettkampf einige Starter zu viel hatte.
Das Schwimmen findet immer im alten Strom statt und ist zu meiner Freude nur 1100 m lang. Da es ein Wasserstart ist, muss man also erstmal einen Sprung von der Hafenmauer machen oder auch einfach nur das Gitter für den späteren Ausstieg nutzen. Ich entschied mich für den Sprung und setzte eine ordentliche Bombe ;-). Dummerweise war die Detonation so heftig, dass mir dabei die Schwimmbrille vom Kopf flog und sofort unterging. Na toll, 1000m im salzigen Brackwasser ohne Brille. Aber zum Glück hatte ein Teilnehmer seine Brille für undicht befunden und an der Hafenmauer aussortiert. Ich durfte mir die Brille nehmen und machte mich auf zur Startlinie. Leider habe ich den Teilnehmer nicht mehr wieder getroffen, um ihm die Brille wieder zu geben. Also, wenn einer weiß wer das war, gebt Bescheid.

Das Schwimmen lief eher zäh.Ich konnte meine Gruppe nicht bis zum Schluss halten und schwamm ziemlich allein auf den letzten 300m. Ich ging dann mit knapp 3min Rückstand aufs Rad.
Auf den ersten 5 Radkilometern raus aus Warnemünde kündigte sich schon an, dass die wahre Schwierigkeit der Radstrecke nicht der Wind, das Wetter oder meine Beine sein werden. Nein, das Hauptproblem stellte der Autoverkehr auf der nicht gesperrten Straße dar. Ständig hing man hinter irgendwelchen Autos fest, die ihrerseits hinter den anderen Radfahrern fest steckten.
Es gelang mir trotzdem bis zur Wende auf Platz 3 vorzufahren und meinen Rückstand auf den zweiten Platz auf 20 Sekunden zu reduzieren. So blieb es auch bis zur Einfahrt nach Warnemünde. Dann kam wieder der Verkehr. Mittlerweile waren nun auch noch zahlreiche Jedermänner auf ihrem Rückweg. Knappe 3 km vor Schluss schoben sich dann 2 Autos und 2 Motorräder zwischen mich und die Führenden. Am rechten Straßenrand die Jedermänner, links der Gegenverkehr, vor mir die Motorräder und in der Ferne die davon eilende Konkurrenz. Die gesamte Aktion kostete mich ein Minute, wie ich später der Ergebnissliste entnehmen konnte.
Da aber eine Minute auf Platz 2 durchaus aufholbar ist, machte ich mich auf, wenigsten noch den 2. Platz zu ergattern. Leider hatte ich total müde Beine und konnte überhaupt kein Tempo aufnehmen. Letztlich wurde ich dann noch von 2 Jungs überholt. Der Sieg ging an einen souveränen Udo van Steevendaal vor Robert Prahl.

Hoffentlich war das nun kein schlechtes Omen für die Mitteldistanz in Ratzeburg am Sonntag. Wir werden es bald sehen...

Bis später
Frank

Samstag, 13. August 2011

3 Rennen 3 Wochenden

Nachdem ich in Gartow vor 7 Wochen meinen Vorjahressieg verteidigen konnte, war ich auf einem guten Weg, ein anständiges Rennen in Waren Müritz abzuliefern-mein heimlicher Rennhöhepunkt in dieser Saison. Aber leider spielte das Wetter in den letzten 7 Wochen nicht mit und setzte Mecklenburg-Vorpommern unter Wasser. Da die Radstrecke überflutet und die Wechselzone eine Sumpflandschaft geworden war, entschlossen sich die Veranstalter, den Triathlon ausfallen zu lassen. Sicher fiel die Entscheidung dem Veranstalter nicht leicht, aber angesichts der Wassermassen blieb den Organisatoren nichts anderes übrig.
Nur, was sollte ich jetzt mit meiner Form anstellen? Kurz überlegt und flugs in Ratzeburg angemeldet. Von diesem Rennen habe ich in den vergangenen Jahren viel Gutes gehört. Und dank der Laufstrecke (die wohl eher ein Crosslauf ist) gehört die Traditionsveranstaltung über die Halbdistanz wohl zu den Härteren ihrer Art. Problematisch ist lediglich der Termin, da ich mit dem Regionalligarennen in Güstrow (13.8.), dem Rostocker Triathlon (20.8.) und Ratzeburg (28.8.) an 3 aufeinander folgenden Wochenenden ein Rennen habe. Aber irgendwie wird das schon alles passen...
Zumindest die erste Station des Unterfangens lief schon mal ganz vielversprechend.
In Güstrow konnte ich ganz passabel beim Schwimmen mithalten und nach 25 km auf dem Rad die Führung übernehmen. Leider hat sich bereits auf den ersten 10km der Radstrecke (mit sehr schlechtem Asphalt) der rechte "S Bend" meines Lenkers gelöst und drohte nach vorne heraus zu rutschen. Mit etwas Geschick konnte ich aber eine Position finden, in der ich den Lenker fixieren konnte. Leider fuhren einige Ligamitstreiter sehr unfair und es bildeten sich Gruppen. Ich beschloss, mich hinter die erste Gruppe zurück fallen zu lassen und mit etwas Abstand hinterher zu fahren. Auf den letzten 10 km (der gleiche schlechte Asphalt, wie vorher) löste sich auch mein linker "S Bend" und das war dann gar nicht mehr witzig. Ich versuchte, mit der linken Hand beide Extensions festzuhalten, damit sie mir nicht in Richtung Vorderrad fielen und mit der rechten am Oberlenker das Rad zu kontrollieren. Letztlich verlor ich dadurch auf den letzten 6 km dann doch noch ne knappe Minute auf die Gruppe, war aber froh, ohne Defekt oder Sturz in die Wechselzone gekommen zu sein. Ich konnte dann noch einen ordentlichen Lauf abliefern und einige der Gruppe einholen. Unterm Strich also ein 7. Platz und eine gutes Gefühl. Mein Team konnte den 6. Tagesplatz ergattern, was leider nicht ganz reichte, um den 7. Platz in der Abschlusstabelle zu erobern.
Definitv ist der 8. Platz für unsere Premierensaison in der Regionalliga mit dem Tri Team Lüneburg mehr, als ich am Anfang erwartet hatte. Im nächsten Jahr werden wir versuchen, bei allen Rennen einen annähernd gleich starken Kader aufzustellen. Dann könnte es auch auf das Podium reichen.

Nächster Halt Rostock und dann weiter nach Ratzeburg...

Bis denne
Frank