Sonntag, 24. Mai 2009

No. 12 ist Geschichte

Hola,
nach 09:45.04 Stunden überquerte ich Samstag die Ziellinie meines 12. Ironman. Dieses Finish gehörte sicherlich mit zu meinen härtesten. Selten habe ich so mit meinem eigenen Schweinehund gerungen. Aber eins nach dem anderen.

Vor dem Schwimmen durfte ich knapp 20 min anstehen, um noch einmal aufs Dixie zu dürfen. Wahrscheinlich sind knapp 15 Dixies plus ein Toilettenhäuschen etwas schlecht kalkuliert für die 1400 Starter. Um so unerhörter fand ich, dass die knapp 100 Frauen eine eigenes Häuschen hatten, welches chronisch unterbelegt schien, während die Männer sich die Beine in den Bauch standen.
Dadurch kam ich etwas später als geplant zum Schwimmstart und konnte mich nicht mehr in die erste Reihe stellen, sondern eher in die 15.. Entsprechend kam ich nach dem Startschuss erst reichlich verzögert im Wasser an, während die ersten schon fast an der Boje Nummer 1 waren. Das Schwimmen an sich verlief dann aber ganz gut, da auch die Prügeleinen etwas ausblieben. Abzüglich der vertrödelten Anfangsminuten entspricht die Schwimmzeit in etwa meinen momentanen Möglichkeiten.
Der folgende Wechsel gehörte dann zu einem meiner längsten überhaupt. Aber das Anziehen der Handschuhe und Anbringen des GPS- Senders meiner Suunto (leider total umsonst) kostete viel Zeit. Und da uns auch kein Helfer zur Seite stand, der uns beim Neoeinpacken behilflich war, stellte ich mich ziemlich dusselig an und verlor noch mehr Zeit.

Beim Radfahren hatte ich mir vorgenommen, etwas verhaltener anzugehen und mir die Körner für die letzten 60 km aufzusparen. Leider hatte ich mir irgendwie den aufgeklebten Magneten vom Laufrad gerissen, so dass ich auf eine Geschwindigkeitsmessung auf meinem Tacho verzichten musste. Aber zum Glück hatte ich noch den Bikepod meiner Suunto am Rad und konnte so noch auf meiner Pulsuhr die Geschwindigkeit ablesen. Die erste Stunde auf dem Rad hielt ich mich also zurück und fand langsam in meinen Rhythmus. Ich versuchte noch nicht auf die dicken Gänge zu wechseln und eher eine etwas höhere Frequenz zu fahren. Bei leichtem Regen und noch bedecktem Himmel ging es dann in das erste Gegenwindstück durch die Feuerberge. Und hier bekam ich dann gleich den ersten Eindruck, was mir heute noch bevor stand. Es kam einem vor, als ob man gegen eine Wand fuhr. Trotzdem kam ich gut voran und verbesserte meine Position. Hier überholte ich auch die spätere Siegerin Bella Bayliss. Immer wieder kamen aber auch einige Jungs an mir vorbei gehämmert. Aber wie das so ist, man sieht sich immer zweimal ;-). Die verbleibenden Kilometer bis zum Anstieg nach Haria war ich nur damit beschäftigt, meinen Rhythmus weiter zu fahren und genug zu essen. Als es dann nach Teguise in den Anstieg bei vollem Gegenwind ging, merkte ich, wie gut meine Beine noch funktionierten. Also fing ich schon mal langsam an leicht zu forcieren. Ab jetzt ging es nur noch nach vorn. Zu behaupten, dass mich die Berge und der Wind nicht mehr gestört hätten, wäre gelogen, im Gegenteil. Aber ich kam damit richtig gut zurecht und überholte einen nach dem anderen. Die letzten Anstiege hoch zum Mirador del Rio steckte ich gut weg und ging relativ fit in die folgende 10 km lange Abfahrt nach Arieta. Für diese Art von Abfahrt bin ich wohl etwas zu leicht. Wie 2005 musste ich richtig in die Pedale treten, während andere nur rollen ließen. Die abschließenden 50 km liefen bis auf ein kleines Gegenwindstück unproblematisch ab und ich konnte nach ordentlichen 5:26 h das Rad wieder abstellen.


Zähne zeigen

Der nächste Wechsel lief dank der Aircastschiene etwas langsamer ab. Dafür hatten die Helferin aber etwas mehr Zeit, mich gut mit Sonnencreme einzucremen.
Mit einem guten Gefühl ging es dann raus auf den Marathonkurs. 4 Runden a 10,55 km mit längeren Steigungen, Gegenwind und ordentlich Hitze. Leider hatte der Veranstalter keine Kilometerangaben auf dem Kurs gesetzt. Daher hatte ich mein GPS angelegt, da ich es leider nicht schaffe ohne Zwischenzeiten mein richtiges Tempo zu finden. Dumm nur, dass die Batterie meiner Uhr fast leer war. Daher konnte sie keine Zwischenzeiten anzeigen. Also musste ich mich auf mein Gefühl verlassen. Das ging auch die ersten 2 Runden gut. Ich überholte fleißig und lief in meiner Altersklasse auf den 3. Rang vor und kam auch den Top 20 immer näher.

1. Runde

In der 3. Runde hatte ich dann einen Hänger, in dem mich der Kopf und auch das Tempogefühl völlig verlassen hatten. Der Schritt wurde immer schwerer und ich musste richtig kämpfen, um nicht der Versuchung zum Gehen zu erliegen. Irgendwie habe ich es dann in die 4. Runde geschafft, welche dann erstaunlicher Weise wieder besser lief. Mir gelang es dann noch bis auf Sichtweite der vor mir liegenden Amateure vorzulaufen, mehr aber auch nicht. Als 29. der Gesamtwertung und 10. Amateur war ich dann doch sehr glücklich als ich den Zielbogen durchschritten hatte.
Den Knöchel merkte ich im übrigen so ab Kilometer 25, aber insgesamt hat die Schiene ihren Dienst getan. Gewonnen haben wie 2008 Bert Jammaer und Bella Bayliss.

Ziel

Vielen Dank an dieser Stelle an meine lieben Eltern, die mich super unterstützt und mit Daten versorgt hatten, an das Team von Ocean Sports für das ständige Anfeuern und natürlich an meine Sponsoren. Mein Cannondale Slice war großartig. Es ging leicht die Berge rauf und sicher wie auf Schienen wieder runter. Und dank der neuen UltraTX Kollektion sowie der Race 2.0 Schuhe von Zoot kam ich bestens mit dem Rennbedingungen zu recht.

Langer Text kurzes Fazit.
Letztlich kann ich mit dem Rennen, so wie es lief, zufrieden sein. Es gab gute und schlechte Momente. Das Radfahren war für mein bisheriges Training (knapp 3000 km in den Beinen) voll in Ordnung. Der Lauf war etwas enttäuschend, aber vielleicht fehlten mir am Ende doch noch einige intensive Laufeinheiten, die ich sonst in den letzten zwei Wochen vor solch einem Rennen gemacht hätte.

Nun zu meinen Zielen:

1. Hawaiiquali, sicher gemeistert
2. Top 30 knapp, aber geschafft
3. Der nächste Sub 3 Marathon muss dann auf Kona verschoben werden (oder früher?)
4. 13 min schneller als 2005, OK oder?

Jetzt heißt es erstmal ausruhen und hoffen, dass mein Fuß bald ganz ausheilt, damit ich wieder ein gescheites Lauftraining absolvieren kann. Ich habe nämlich noch einiges vor ;-).

Einen dicken Schmatz an meine daheim gebliebenen Lieblinge
und bis später

Frank

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

dann mal glückwunsch zur quali. das ist doch erst mal das wichtigste. abgerechnet wird dann in kona......

Clemens Coenen hat gesagt…

Glückwunsch! Gut gemacht und Mission erfüllt. Wir sprechen...
C