So, da bin ich wieder.
Mit dem Podest war es dann leider nix, aber ich kann mit meinem Rennen zufrieden sein.
Neue persönliche Bestzeit und starkes Radfahren sind die positiven Aspekte des Rennens.
Leider kann ich keine richtige Zwischenzeiten sagen, da bei der Schlägerei in der Ostsee meine Uhr gestoppt wurde und dann erst zum Radeln wieder gestartet wurde. Schön, dass es dann noch nicht mal die
offizielle Zeitmessung richtig hinbekommen hat, obwohl ich es immer piepen hören hab.
Kurz zu den Randdaten:
Sehr starker Wind mit entsprechendem Wellengang, gelegentliche Schauer. Ca. 1200 hm beim Radfahren und knapp 300 hm beim Laufen. Und bevor ich es vergesse, im Gegensatz zu manch anderem Rennen in diesem Sommer waren die Strecken exakt vermessen.
Zum Schwimmen:
Eigentlich kam ich ganz gut weg, die üblichen Schlägereien am Anfang hielten sich im Rahmen. Nach der ersten Boje ging es dann raus auf die See und spätestens jetzt konnte man ahnen, was einem auf den nächsten 3000m erwarten wird. Bin direkt ein bisschen seekrank geworden und habe dann auch ein wenig die Fische füttern müssen. Besonders fies waren die Feuerquallen. Einige haben mich im Gesicht und am Fuß erwischt (ich kann euch sagen, das Brennen war mdst. 7 Stunden noch zu merken). Angesichts der Bedingung kann ich mit einer geschätzten Schwimmzeit von rund 1:02h leben.
Der abschließende Wechsel dauerte dann etwas, da ich das Top ausziehen musste, um mein Windstopper- Shirt darunter zu entfernen (auf Grund des Regens am Morgen hatte ich mich etwas wärmer angezogen - Zürich ließ grüßen). Das hatte unterm Neo extrem gescheuert und ich verspürte schon nach der ersten Schwimmrunde ein ordentliches Brennen unter den Armen .
Zum Radfahren:
Beim Radeln habe ich es erstmal etwas ruhiger angehen lassen. Durch die sechs Runden konnte man sich das Rennen eigentlich ganz gut einteilen. Nach knapp 20 km (auf der Runde) gab es dann immer einen Wendepunt, wo man sehen konnte, wo sich die potentiellen Gegner aufhalten.
Schon auf der zweiten Runde merkte ich, dass ich auf alle aufholen konnte und ich den hinter mir liegenden
Joseph Spindler in etwa halten konnte. Mit immer stärker aufkommenden Wind konnte ich immer weiter vorfahren und meinen Vorsprung auf den hinter mir liegenden Wittmershaus leicht ausbauen. Mein Setup mit Scheibe und HED 3 vorne war für die Bedingungen bestens gewählt. Erst in der letzten Runde bin ich dann etwas eingebrochen. Hier konnte mich Joseph dann sehr schnell einholen und noch etwas wegfahren. Meine Uhr hatte als reine Fahrzeit eine 4:44h ausgespuckt und damit bin ich mehr als zufrieden.
An dieser Stelle noch einmal ein ganz dickes Dankeschön an Susi und
André, die mich bestens an der Verpflegung versorgt haben und mir Vaseline besorgt haben.
Diese brauchte ich nämlich ganz dringend vor dem Lauf, da die Scheuerstellen unter den Armen richtig offen waren. Ich bin dann für eine ganze Weile im Wechselzelt verschwunden, um die Wunden schön zuzuschmieren. Dabei habe ich leider meinen mühselig erarbeiteten Vorsprung auf Horst Wittmershaus wieder verloren, so dass ich knapp 14 Sekunden vor Horst auf die Strecke ging. Zu diesem Zeitpunkt lag ich ungefähr auf Platz 6. Jetzt war klar, wenn ich noch aufs Treppchen will, dann muss ich Vollgas gehen. Gegen Joseph ist beim Laufen kein Kraut gewachsen und vorne lagen mit Klumpp, Schmitz und Schaarup (DEN) Läufer die man mit einem richtig schnellen Marathon nach abfangen konnte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt ca . 6min Rückstand auf Klumpp. Und auch mit Wittmershaus ist beim Laufen nicht gut Kirschen essen. Entsprechen ging ich den ersten Km mit 3:40 min aggressiv an. Aber Wittmershaus hielt mit und ging dann vorbei. Anfangs konnte ich mitlaufen, doch nach 2 von 5 Runden war ich mit meinem Latein am Ende. Die Beine krampften und jede einzelne Welle auf dem sehr selektiven Kurs brannt wie Feuer in den Oberschenkeln und Waden. Irgendwann verlor ich dann auch mein Zeitgefühl und war froh meine Beine am laufen halten zu können. Eigentlich dachte ich, ich laufe irgendwas um die 3:10 h oder so. Aber dass es trotz meiner Krämpfe und Stehversuche noch zu 2:59 h gereicht hat, ist einfach erstaunlich. So ist ein Einbruch ja noch erträglich :-).
Rückblickend habe ich dann wohl nach Zürich im Lauftraining ein paar Fehler gemacht. Mit dem Tapering für Zürich und der Ostseeman- Vorbereitung hatte ich über 3 Wochen keinen Lauf mehr gemacht, der über 20 km hinaus ging. Das habe ich dann im Rennen gemerkt, muskulär fehlte es einfach.
Am Ende blieb mir dann nur der 4. Platz in einem gut besetzten Langstreckenrennen und die Gewissheit, an einem guten Tag auch vorne mitspielen zu können.
Achja, Norddeutscher Vizemeister bin auch noch geworden.
@ Joseph: großartiges Rennen- Respekt!
Vielen Dank nochmal an meine liebe Frau mit Zusatz, André und meine Sponsoren.
Bis später
Frank
PS: Habe ich erwähnt, dass ich am Samstag in Güstrow um die Landesmeisterschaft kämpfen möchte? Keine Ahnung wie das gehen soll, ich kann ja nicht einmal vom Stuhl aufstehen...