Montag, 12. Oktober 2009

Es kann auch mal schief gehen

Aloha,
vorneweg sei gleich gesagt, dass ich nicht nach Kona gefahren bin, um wieder "nur" ein Finish unter den ersten 50 zu machen. Nein, ich wollte einen Platz unter den ersten 3 Amateuren, oder Sub 9, oder Top 30. So bin ich in das Rennen gegangen und habe es auch versucht umzusetzen.

Begonnen hat es dann gleich mal mit einem schlechten Schwimmpart, in dem ich viel Schläge bekommen habe. Heraus kam meine bisher schlechteste Schwimmzeit auf der Insel.

Beim Radfahren ging ich es dann etwas lockerer an, da ich auf Hawaii bisher immer auf den letzten 60 km der Radstrecke Kraftprobleme hatte. Das ging auch ganz gut. Denn als der richtig heftige Wind kurz nach Kawaihae einschlug, hatte ich noch genug Reserven und sammelte eine ganze Menge Leute ein. Vielleicht hätte ich schon früher reintreten sollen? Die Radzeit war nämlich auch nicht so doll und eine sub 9 nicht mehr erreichbar. Zum Glück mussten viele auf dem Rad leiden, so dass meine angepeilten Platzierungen bei einem Marathon um die 2:52 h noch möglich gewesen wären.
Ich trau mir das wirklich zu, aber bei der Hitze am Samstag war das wohl ein bisschen zuviel. Immerhin ging es bis zum Highway gut und ich überholte ca. 40 Leute. Doch dann war der Ofen aus. Warum weiß ich nicht so richtig, denn Krämpfe oder Schmerzen hatte ich nicht. Aber vom Kopf her ging es nicht mehr weiter. Ich hatte keine Lust mehr, mich richtig zu verpflegen und weiter zu laufen. Aus die Maus. So begann ich zum ersten Mal seit 2003 wieder, in einem Marathon zu gehen. Und kaum war diese psychologische Barriere gebrochen, erlag ich immer häufiger der Versuchung zu gehen. Lange Rede kurzer Sinn. Die letzten 3 Meilen lief ich dann wieder ( im 7 min Schnitt), kam mit einem 3:29h Marathon nach 9:43h am Alii Drive an und hörte mein "You are an Ironman". Keine Ahnung warum, aber es hat mich dieses Mal irgendwie mehr berührt als sonst.

Sicherlich spielte vieles zusammen, dass es nicht geklappt hat. Vielleicht lag es am Tapering, an der Ernährung oder an der Renneinteilung. Ist auch erstmal egal. Meine Vorbereitung war super und ich fühlte mich topfit (was Rad und Lauf betraf) und daher habe ich alles riskiert. Denn ob ich am Ende als 80. oder 246. ins Ziel komme, spielte für mich dann auch keine Rolle mehr. Immerhin bin ich nun auch mal um die Erfahrung reicher, explodiert zu sein. Schlechter werde ich dadurch sicher nicht.


Vorher

Nachher

Gratulation an Raeli. Sein Rennen zu sehen, machte mir das Wandern deutlich angenehmer. Nächstes Jahr steht er ganz oben. Wetten?


Frank, Andreas + Frank

Am Ende noch ein großes Dankeschön an meine Sponsoren Zoot , Thaler und Cannondale, ohne deren Topausrüstung der Weg nach Kona deutlich steiniger gewesen wäre. Dank auch an City Cycles und dem Laufladen Endspurt für die Unterstützung hier in Lüneburg und allen anderen, die mir die Daumen gedrückt haben.

Ach ja, ein Gutes hat so ein Wandertag: Man hat am nächsten Tag keine Probleme Treppen zu laufen. Somit konnte ich auch die Siegerehrung in vollen Zügen genießen.

Die Planung für nächstes Jahr wird gerade gestrickt.

@Clemens, extra für dich war ich ohne lange Socken unterwegs- na hoffentlich lag es nicht daran ;-)

Bis die Tage
und
Mahalo for your Kokua
Frank

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

jooo, muss man auch mal erlebt haben sowas, damit man mitreden kann:-)
nächstes jahr könntest dich zum alleinigen teilnahmerekordler machen, aber nur mit mcpom startpass ;-)

Clemens Coenen hat gesagt…

No socks! Das zählt nicht als Ausrede;-) Das Podium bei Frauen wie Männern kommt "ohne" aus...
Trotzdem Glückwunsch und Respekt zum Finish-hatten wir ja schon telefonisch. Schöne letzte Tage.
Aloha!
C

Anonym hat gesagt…

Hallo Frank,
sei stolz auf Dich. Ist doch eine gute Leistung die Du abgeliefert hast. Sportler wie Du sind ein Vorbild für Läufer wie mich.

Sportliche Grüße
Sebastian

Charisa hat gesagt…

Congrats!